Sonntag, 25. Mai 2008

in Christchurch picken geblieben (inkl Fotos)

Noch bevor mich Gerald verlassen hat, habe ich das Hostel gewechselt - bin nur ueber die Strasse ins Stonehurst gezogen (10mal sauberer und sogar noch um 1 Dollar billiger) - in ein 4Bettzimmer mit 3 jungen Burschen. Von den Leuten dort habe ich aber nicht allzu viel mitgekriegt, weil ich dauernd unterwegs war.

Habe mich gleich fuer den naechsten Tag mit Klara verabredet ... waren laaange im Robert Harris Cafe (wo wir Coupons fuer 2 heisse Getraenke zum Preis von 1 haben), haben bei Cafe Latte und Chai Latte ausfuehrlich gequatscht. Ich habe das echt genossen. Ist wie daheim gewesen, wenn ich mich mit Freundinnen verabrede ... war ja sonst immer nur mit Maennern aus (ich arme, gell!).

Danach sind wir ins Canterbury Museum und in die Art Gallery (Foto: "I see red"-Ausstellung).

Ich hatte die letzten Tage versucht, Michael zu erreichen, einen Mann, den wir am 1. Tag in Auckland kennen gelernt hatten. Noch nicht mal daheim angekommen, ging's schon wieder zurueck ins Stadtzentrum - Michael war gerade auf dem Weg in eine deutsche Bar und ich konnte ihn gleich dort treffen. Er hat mich dann auch noch zu seiner Freundin nach Hause eingeladen - auf Pizza, Wein und DVD-Abend mit Freunden.

Am naechsten Tag war ich wieder mit Klara unterwegs. Morgens am Market beim Arts Centre und mittags bei einem Film des Humanrightsfestivals "The Walk to Beautiful" (aethiop. Dokumentarfilm ueber Fistulapatientinnen, wirklich unglaublich, an solche Sachen haett ich auch nie gedacht ... weil die Maedchen aufgrund Energiemangels zu klein sind, kann die Geburt in der Wildnis bis zu 1 Woche oder sogar 10 Tage dauern. Klar, dass das das Baby nicht ueberlebt. Aber das schlimmste sollte auf die Maedchen noch zukommen: durch die Anstrengungen der langen Geburt koennen die Blase oder ableitende Wege zerstoert sein und sie sind Inkontinent ... werden von den anderen im Dorf verstossen und haben kein (soziales) Leben mehr). Danach waren wir wieder im Harris Cafe und sind durch den botanischen Garten heimspaziert.

Total durchfroren wollte ich eigentlich nicht mehr ausgehen, habe mich aber mit Michael wieder in der deutschen Bar zum Rugbyschauen verabredet. "Leider" und ganz unabsichtlich bin ich erst aufgetaucht, als das Spiel fast vorbei war (haha). Ich habe aber den deutschen Inhaber kennen gelernt und nach meiner Frage, wie es kommt, dass er in Neuseeland ist und ein Restaurant eroeffnet hat (er war eigentlich am Bau beschaeftigt, vermisste aber das deutsche Essen und hat sich daher das Essen durch sein Restaurant zugaenglich gemacht), schenkte er mir doch glatt den uebriggebliebenen Apfelstrudel des Tages (am Sonntag hat er sowieso geschlossen und konnte ihn nicht mehr gebrauchen). Die Stammgaeste haben sich gewundert, wie ich das wieder geschafft habe ...

EXKURS: ich schaffe es sogar, dass ich - obwohl noch nie dort gewesen - auf der Gaesteliste auf gleich 2 Konzerten in Sydney stehe und fuer 21. und 22. schon verabredet bin. Habe in Vancouver durch Jeff (Freund von Parminder) Craig kennen gelernt, der mit einer Band auf Tour ist ... und in Facebook habe ich gelesen, dass er unterwegs nach Australien ist. Da habe ich ihn gleich angeschrieben und mal nur gefragt, wie lange er dort sein wird ... und so hat sich das eben wieder ergeben. Cool, oder!

Michael hat mich dann noch durch die wichtigsten/ tollsten Lokale der Stadt getourt, sein Freund, ein Fotograf, hat auch mal gemeint, ich solle bei ihm im Studio vorbeischauen und wir gehen auf einen Kaffee ... habe also echt schon viele Kontakte hier. Fad wird mir kaum, va nicht, weil ich jetzt bei Michael und seiner Freundin Anna wohnen kann (ein paar Strassen vom Hostel, stadtauswaerts).

Michael hat Klara (sie ist von Belfast zum Hostel gekommen) und mich samt Gepaeck heute vom Hostel abgeholt und wir sind auf ein fuer mich relativ exquisites Fruehstueck mit Freunden gefahren, danach noch in ein Cafe um einen anderen Freund zu treffen (der echt zufaellig morgen im gleichen Flieger wie Klara nach Europa fliegt auf Urlaub). Ein paar Stunden waren dann Klara und ich alleine in der sonntags relativ verlassenen Stadt unterwegs (shoppen und Internet) bis uns Michael wieder abgeholt hat um mit uns nach Sumner und Lyttelton zu fahren, damit sich Klara vom Meer verabschieden konnte.

Jetzt bin ich eben hier, habe mein eigenes Zimmer und muss mich morgen von Klara verabschieden. Cecile kommt aber anscheinend abends nach Chch, ich werde mit Anna zu einem Netballspiel gehen und mit Michael Di vielleicht boxen (haha, weiss gar nicht, wie ich das alles unterkriegen soll). Tagsueber werde ich ws in die Biblio gehen ... es gibt echt nicht mehr viel, was ich hier in Chch unternehmen koennte - jetzt waer echt schon die Zeit fuer einen kleinen Job ... hab auch schon ein paar Kontaktadressen (Cati, wieder, weil ich staendig in Baeckereien etc. laufe), aber wie gesagt, sobald Cecile da ist, koennen wir gemeinsam weitere Plaene schmieden. Sie als Krankenschwester auf 4monatigem Urlaub hat sicher keine Lust auf Arbeit, daher werde ich ws trotz meinem um 1000 Dollar ueberschrittenen Reisebudget fuer die vergangenen Monate mit ihr weiterreisen (der Nordoestliche Teil der Suedinsel fehlt uns noch). Und Spass haben!!!

Apropos Spass: habe noch mit Gerald im Arts Centre einen verbittert dreinschauenden Oesterreicher kennen gelernt .... natuerlich ist er mich gleich angegangen auf die Art: "aber irgendwann musst du schon arbeiten, ... blablabla" - bis jetzt hab ich sowas echt nur von Landsleuten zu hoeren gekriegt, kein "wow", "super" oder sonst was ... Schade! Aber das machts mir auch nicht leichter, wieder heimkommen zu wollen. Wenn ich mir die Reisenden anderer Laender ansehe ... viel lockerer, freuen sich fuer mich usw.