Freitag, 30. Januar 2009

Bangkok: 3 Naechte in der Khao San Road und 3 im Tempel

Nach 9stuendiger Busfahrt bin ich um 5 Uhr in BANGKOK (Busstation Sued) angekommen; mit 2 schweizer Touristen hab ich mir ein Taxi in die beruehmte KHAO SAN ROAD geteilt. War erstaunt, dass um diese Zeit schon bzw noch so viele Touristen (meist Backpacker) auf waren, in den Lokalen assen, tranken und feierten.

Bangkok soll soo billig sein. Den Eindruck hatte ich aber bei der Zimmersuche nicht. So wurde ein 40jaehrige Expunk aus Deutschland (gesehen an der Rezeption) "Opfer" meiner Sparsamkeit. Ich sprach ihn einfach an und fragte ihn, ob er sich mit mir ein Zimmer teilen wuerde.

Darauf musste er gleich ein, zwei bzw drei Bier trinken gehen (um 7 Uhr frueh!) und wir sind noch ein paar Stunden mit einer Australierin beisammen gesessen (KHAO SAN ROAD um 7:30 Uhr).


Nach einem Schlaefchen (in getrennten Betten!) wollte ich meine Sightseeing-Tour in der Umgebung starten: GRAND PALACE und WAT PHO - an mehr war ich auch schon nicht mehr interessiert. Aber nicht mal bis dahin hab ich's geschafft ... wie im Reisefuehrer berichtet und GEWARNT!, hat mich ein Mann ueberreden wollen, um nur 20 Baht ein Tuk Tuk zu nehmen, das mich zu anderen Tempeln bringt. Ich kannte das "Kleingeschriebene" - ausserdem sind da noch eine Schneiderei und ein Juwelier dabei, die dem Fahrer Provision zahlen und die naiven Touristen versuchen auszunehmen.

Naiv bin ich nicht, wusste ich doch von dem Schmaeh und dachte, ok, was die koennen, kann ich schon lange und habe mich unter meinen Bedingungen darauf eingelassen - so wurde ich um 20 Baht durch die Stadt gefahren und konnte gleichzeitig meine Angelegenheiten erledigen, beim Tempel WAT MAHATHAT meinen Meditationskurs "buchen" (um 13 Uhr am Montag soll ich dort sein) etc. Die Touristenausnehmer konnte ich locker abwimmeln und auch dem Tuk Tuk Fahrer entkommen, als er ploetzlich 200 Baht von mir wollte. Hahaha! Mit mir nicht!

Den Rest bin ich also marschiert, ein schoener Spaziergang vorbei an der KING CHULA LONGKORN STATUE und der ANANTA SAMAKHOM THRONE HALL.




Die Strassen zu ueberqueren ist echt nicht leicht. Bei diesem Foto stand ich MITTEN drin.



Ein traditionellen thai-chines. Essen, wovon ich aber die Nase gestrichen voll hatte. Doch in der Khao San Road gibt's fast alles - auch einen Falafel-Stand, an dem ich einen Israeli kennen lernte, der mich auf Cocktails und Sisha (Wasserpfeife) einlud.


Khao San Road bei Nacht: Essensverkaeufer und Souvenirandreher.




Mein Interesse lag eher an Spass haben statt Sightseeing und ich buchte fuer den naechsten Tag eine THAI COOKING CLASS um 1000 Baht. Um 8 Uhr wurde ich abgeholt - davor bin ich noch in eine billiges Einzelzimmer uebersiedelt - und mit der kompletten Gruppe von insgesamt 8 Schuelern ging's zum tollen Markt, wo's Erklaerungen zu den verschiedensten Lebensmitteln gab.

Sehr interessant FUER MICH, aber ich will EUCH damit gar nicht lange aufhalten. Das Einkaufskoerberl war auf jeden Fall voll.


So sah alles gewaschen und geputzt aus.


Wir haben gelernt selbst Kokosnussmilch herzustellen


Die Arbeitsflaeche und die Zutaten fuer die TOM YUM KUNG ...



... im Wok und im Tellerchen


Das naechste Gericht: PAD THAI Nudeln, die ich nie so mochte, da ich sie immer zu suess fand. Aber meine konnte ich ja selber dosieren. Mmmh. Lecker!


Danach gab's Chickensalad mit Sticky Rice (hinten) und vorne die Zutaten fuers GREEN CURRY ...

... im Wok und im Tellerchen




Nachspeise: Wasserkastanien getraenkt in Fanta und gestaeubt in Staerke, kam dann in kochendes Wasser, wurde abgeschreckt und aus Kokosnussmilch, Salz und Zucker eine Sosse gemacht. Fertig!


Alles so easy, wenn man mal die Zutaten hat.


Mit vollem Magen bin ich mit meiner russ. Mitschuerlerin Svetlana zum SIAM SQUARE ins PARAGON Shoppingcenter gefahren. Oh my buddha!! Da gab's einen riesen Markt mit lauter Koestlichkeiten zum Probieren.


Alles drehte sich ums Essen an dem Tag. Selbst als ich Cameron am Abend traf, um unsere Reisegeschichten der letzten Tage auszutauschen und seinen Geburtstag vorzufeiern, mussten wir, naja er (mein Magen war ja schon so voll, hihi), die Kaefer probieren.


Cameron hat dadurch Aufmerksamkeit erregt und wir haben 3 Canadier kennen gelernt, mit denen wir bis 4 Uhr frueh unterwegs waren.



Am naechsten Tag war ich so muede, dass ich mich nur in der Khao San Road aufhielt und weisse Sachen fuer den Tempel (zur Meditation) shoppte, Svetlana und Ziw (aus Israel) traf und um Mitternacht ins Bett fiel (mit Bedbugs).


Montag um 13 Uhr sollte ich bei den Moenchen erscheinen, bei denen ich 3 Naechte bleiben und die VIPASSANA = INSIGHT MEDITATION lernen wollte. Aber vorher war noch ein Friseurbesuch angesagt, der schnellste, unkomplizierteste und billigste, den ich je hatte. Wie ihr wisst, mach ich ja immer alles extrem. Die Buddhisten haben alle gescherte Haare ... also ab mit dem ausgetrockneten Gestruep! In weniger als 15 min war ich fertig und es hat nur 150 Baht gekostet (weniger als 3 Euro).

Naja, so kurz sind sie nicht, keine Sorge:)

IM TEMPEL: ich hatte die Wahl. Entweder halte ich mich an die 5 Regeln oder an 8. Ich habe natuerlich gleich das volle Programm genommen und mich fuer die 8 Regeln entschieden, die zusaetzl zu "du sollst nicht stehlen, luegen, toeten, keine "Gifte" zu dir nehmen" etc noch beinhalteten, dass ich das Gelaende nicht verlassen durfte, keinen Schmuck tragen und auf bequeme Schlafmoeglichkeit (Foto) verzichte ... nach ueber 13 Monaten reisen doch alles kein Problem.

Der straffe Plan sah so aus: 4:30 bis 6:30 meditieren (Sitz- und Gehmeditation), danach Fruehstueck, 7:30 bis 10:30 meditieren, danach Mittagessen (die letzte Mahlzeit des Tages). 13 bis 16 Uhr meditieren, sowie von 18 bis 21 Uhr. Danach schlafen gehen. Klar, wer will nach so einem anstrengenden Tag in einem Tempel ohne "Gifte zu sich nehmen oder jemanden toeten zu duerfen" noch laenger aufbleiben:)

Mir hat das ganze sehr gut getan und wirklich "Spass" gemacht. Es war eine tolle Erfahrung, fuer mich mehr eine Koerpererfahrung (richtige Haltung und richtiges, bewusstes Handeln/ Gehen etc) als alles andere. Ausserdem schoen, keine Autos, kein Stress, kein Geschrei, kein Gerenne, keine Schimpfworte, keine Musik etc. Mein Kopf, meine Gedanken, ich war voellig frei und habe Frieden gefunden. Einfach ein unglaublich wertvolles Erlebnis, das man so nicht so einfach machen kann. Und das alles gratis und mit echten buddhistischen Moenchen!

Naja, dafuer musste mein Handy dran glauben. Dieses durfte ja eigentlich auch nicht benutzt werden, aber ich habe morgens meine Meditation draussen betrieben in der Sonne (unvorstellbar fuer die Asiatinnen, die meinen Teint beneideten). Ich war ziemlich veraergert ueber mich selbst, dass ich es nur 1mal hinkriegte, 40min ohne die Augen zu oeffnen im Schneidersitz zu meditieren. Deshalb habe ich mir den Handywecker gestellt und das Handy nur 20 cm neben mir liegen gehabt. Mir wurde mein brandneues Handy vor der Nase weggestohlen, im Tempel, und ich habe vergebens auf den Signalton gewartet und statt dessen fast 80min im Sitzen in der Sonne gebruetet!! Worauf ich aber sehr stolz bin. Auch unglaublich, dass man so lange durchhalten kann. Haette ich nie gedacht von mir. Koennt ihr das?

Meine 1. Stunden in "Freiheit" ging's also gleich auf zur Polizeistation, wo ich eine Diebstahlsanzeige in thailaendisch mitbekam und etwas in einem fremden Land mit harten Gesetzen unterschreiben musste, was ich nicht mal entziffern konnte. Gut, dass ich Manit als meinen Uebersetzer mithatte. Danke!

Um nicht gleich wieder in den Stress der Grossstadt zurueckzufallen, wollte ich mir ein paar Tage im ruhigen KANCHANABURI goennen und machte meine 1. Zugfahrt in Asien dahin!

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Halloechen Lisi!

Ich freu mich immer wieder zu lesen wie gut es dir geht und deine Reiseabenteuer sind sowieso ein Wahnsinn - freu mich schon auf die Fotos von Krabi und vom Tempel (hat mich an das Buch eat-pray-love erinnert)!!! Wuensch' dir noch eine ganz tolle und spassige Weiterreise und viele liebe Gruesse aus Sydney!

Sonja & Mike